„Das größte Risiko liegt nicht in der Volatilität der Märkte, sondern darin, nicht vorbereitet zu sein.“ — Prof. Jeremy Siegel, Wharton Business School, Autor von Stocks for the Long Run
Vom Tugendideal zur Illusion
Es gab eine Zeit, in der Sparen Tugend war. Banken belohnten Konsumverzicht mit Zinsen. Diese Zeit ist vorbei. Heute belohnen Zentralbanken die Schuldner, während die Sparer enteignet werden. Disziplin wird bestraft, Konsum auf Pump gefeiert. Menschen verschulden sich für Autos, Urlaube und Statussymbole – in der Hoffnung, dass die Preise weiter steigen. Doch Hoffnung ist keine Strategie.
„Inflation ist eine Form der Besteuerung, die sich keiner parlamentarischen Abstimmung stellen muss.“ — Milton Friedman, Nobelpreisträger
Der Staat im Schuldensumpf – Extrinsisch vs. Intrinsisch
Ein Blick auf die Staatsfinanzen zeigt das Desaster: Als Helmut Kohl 1982 Bundeskanzler wurde, lag die deutsche Staatsverschuldung bei rund 400 Milliarden Euro (umgerechnet). Heute sind es offiziell über 2,5 Billionen. Die Schulden haben sich mehr als versechsfacht – die Steuereinnahmen nur begrenzt. Diese Lücke ist unbezahlbar.
Doch das ist nur der sichtbare Teil – die sogenannten extrinsischen Schulden. Viel größer ist der unsichtbare Berg der intrinsischen Verbindlichkeiten: zukünftige Renten- und Pensionszusagen, Sozial- und Gesundheitslasten, Bürgschaften und verdeckte EU-Haftungen. Nach Berechnungen von Prof. Raffelhüschen beläuft sich die gesamte Nachhaltigkeitslücke Deutschlands bereits auf rund 15,4 Billionen Euro – fast das Vierfache des BIP. Andere Schätzungen kommen sogar auf 17,3 Billionen Euro. Das heißt: Die offiziellen Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs.
„Die implizite Staatsverschuldung ist die wahre Last für kommende Generationen. Sie wird systematisch verschwiegen.“ — Prof. Bernd Raffelhüschen, Universität Freiburg
Altersvorsorge am Abgrund
Besonders fatal ist das für die Altersvorsorge. Pensionskassen und Rentensysteme stützen sich auf drei Säulen – Anleihen, Immobilien, Beteiligungen. Doch alle drei sind abhängig von billigem Geld und steigender Verschuldung. Kommt Inflation, stürzen sie ab. Millionen Menschen werden dann erkennen, dass das Geld, auf das sie vertrauten, schlicht nicht existiert.
Die Anzeichen sind unübersehbar: Mehr als die Hälfte der deutschen Pensionskassen ist inzwischen für Neuzugänge geschlossen. Die Allianz Pensionskasse stellte 2020 das Neugeschäft ein, die AZ Pensionskasse wurde sogar aufgelöst. Schon 2020 standen 36 Kassen unter verschärfter Aufsicht, etliche mussten ihre Leistungen kürzen. Laut BaFin erwägen bis 2030 rund 15 Pensionskassen eine vollständige Abwicklung. Arbeitgeber mussten bereits per Subsidiärhaftung einspringen.
Quelle: BaFin-Bericht 2021 – Jede vierte Pensionskasse wies bereits damals „erhebliche finanzielle Probleme“ auf.
Lebensversicherungen – Deutschlands tickende Zeitbombe
Noch dramatischer ist die Lage bei den Lebensversicherungen. In den letzten 20 Jahren sind über 40 Anbieter verschwunden, weil sie ihre Garantien nicht mehr erfüllen konnten. Ihre Altbestände wurden in sogenannte Run-off-Plattformen verschoben – Verwaltungsfirmen, die nur noch abwickeln, aber kein echtes Neugeschäft betreiben.
Die Dimension ist gigantisch:
- Proxalto Lebensversicherung (ehemals Generali Leben): seit 2019 rund 4,2 Mio. Verträge mit 37 Mrd. Euro im Run-off.
- Zurich Life Legacy: seit 2023 rund 720.000 Verträge, Volumen 21 Mrd. Euro.
- AGER Lebensversicherung (AXA): seit Jahren rund 900.000 Altverträge, Volumen 19 Mrd. Euro.
- Weitere Übertragungen: Heidelberger Leben, Skandia, Protektor/Entis – mehrere Millionen Verträge.
Insgesamt beläuft sich das Run-off-Volumen auf knapp 100 Mrd. Euro – Tendenz steigend.
Für die Kunden bedeutet das: Das einst „sicherste Produkt der Deutschen“ ist längst zur Falle geworden. Nach Abzug von Inflation, Kosten und Steuern liefern Lebensversicherungen dauerhaft negative Erträge. Laut Better Finance lag die reale Jahresrendite 2022 bei –7,58 %.
„Die Lebensversicherung ist in einem Umfeld von Nullzinsen nicht überlebensfähig.“
— IWF-Blog Unsustainable Business Models, 2015
Der globale Sprengsatz: Derivate
Noch brisanter ist der globale Derivatemarkt: offiziell 600 Billionen Dollar, inoffiziell weit über eine Billiarde. Diese Wetten funktionieren nur, solange niemand verliert. Fällt eine Gegenpartei aus, implodiert das Kartenhaus. Dann stehen Zentralbanken vor zwei Optionen: das System kollabieren lassen – oder Billionen drucken. In beiden Fällen zahlen Sie die Zeche. Zentralbanken sind keine Retter. Sie sind die Brandstifter.
Quelle: Bank for International Settlements (BIS), Quartalsbericht 2023 – Nominalvolumen ausstehender Derivate: 632 Billionen USD.
Edelmetalle – die Firewall gegen den Vertrauensverlust
Das ist kein Kapitalismus mehr. Es ist monetärer Sozialismus – ein System, so fragil, dass es den nächsten Schock kaum überleben wird. Wir stehen nicht am Anfang, sondern am Ende eines globalen Kredit-Superzyklus.
Für 99 Prozent der Menschen bedeuten Gold und Silber nichts. Sie besitzen sie nicht. Sie verstehen sie nicht. Und Regierungen sorgen dafür, dass es so bleibt. Denn Edelmetalle entlarven den Betrug des Papiergeldes. Seit 1971 – dem Ende des Goldstandards – haben alle großen Währungen 97 bis 99 Prozent ihres Wertes gegenüber Gold und Silber verloren.
„Gold ist das Geld der Könige, Silber das Geld der Gentlemen, Schulden sind das Geld der Sklaven.“ — altes Finanzsprichwort, zitiert von Robert Kiyosaki
Aktien – der zweite Rettungsanker
Wer nur auf Papiergeld vertraut, verliert – doch wer klug diversifiziert, gewinnt Handlungsfreiheit zurück. Weltweit breit gestreute Aktienportfolios haben über mehr als ein Jahrhundert – trotz Weltkriegen, Depressionen und Inflationsschüben – reale Renditen von rund 5 % pro Jahr erwirtschaftet. In den USA lagen die Langfristrenditen über beinahe zwei Jahrhunderte bei 6,5–7 % real, also 9–10 % nominal pro Jahr.
Quelle: UBS Global Investment Returns Yearbook 2024; Jeremy Siegel, Stocks for the Long Run
Warum die meisten Anleger unnötig scheitern
So eindeutig die historischen Renditen sprechen – die Praxis sieht anders aus. Die allermeisten Anleger erzielen diese Ergebnisse nicht. Der Grund liegt selten im Markt, sondern fast immer im Verhalten und in falscher Beratung:
- Falsches Timing: Viele kaufen nach Kursanstiegen teuer ein und verkaufen panisch bei Rückschlägen.
- Falsche Produkte: Teure, gemanagte Fonds und fondsgebundene Lebensversicherungen fressen durch Kosten jede Rendite auf.
- Falsche Berater: Banken und Versicherungen verkaufen Produkte, die ihnen selbst dienen – nicht den Kunden.
- Fehlendes Wissen: Ohne Verständnis für Diversifikation, Marktrenditen und Kostenstruktur bleiben Anleger weit unter ihren Möglichkeiten.
„Die größte Gefahr für Anleger ist nicht der Markt, sondern ihr eigenes Verhalten.“
— Benjamin Graham, Mentor von Warren Buffett
Quelle: Dalbar-Studien (USA) – Durchschnittsrendite von Privatanlegern: nur +3–4 % p.a., deutlich unter dem Markt.
Der kommende Sturm
Was kommt, lässt sich im Detail schwer vorhersagen – im Prinzip jedoch sehr leicht: eine hyperinflationäre Depression. Klingt widersprüchlich, ist es aber nicht.
- Vermögenswerte wie Anleihen und Immobilien stürzen ab → Deflation.
- Konsumgüter, Lebensmittel und Energie werden unbezahlbar → Inflation.
- Fiat-Währungen verlieren rapide an Kaufkraft → Hyperinflation.
Beleg: Weimarer Republik (1923) – Hyperinflation vernichtete binnen Monaten alle Geldvermögen, nur Sachwerte und Edelmetalle überstanden die Krise.
Ihre Entscheidung
Die Frage ist: Was tun?
- Hoffnung ist keine Strategie.
- Das System reformiert sich nicht von selbst.
- Bringen Sie einen Teil Ihres Vermögens außer Reichweite der Banken.
- Halten Sie physisches Gold und Silber – rechtssicher verwahrt.
- Setzen Sie auf ein global diversifiziertes, kostengünstiges Aktienportfolio.
- Arbeiten Sie mit Fachleuten, die Kapitalverkehr, Steuer- und Bankrecht verstehen.
„In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt.“
— George Orwell
Dies ist nicht das Ende der Welt. Aber es ist das Ende eines Zyklus. Der größte Vermögenstransfer der modernen Geschichte hat bereits begonnen.
Einige werden alles verlieren. Andere werden schützen, was sie aufgebaut haben, und bereit sein für das, was kommt.
Auf welcher Seite stehen Sie?
Ihre Vermögenswerte verdienen mehr als Hoffnung.
Sie verdienen eine Festung.
Schreibe einen Kommentar