Vorwort
Unsere Gesellschaft zerfällt – vor unseren Augen, im Hier und Jetzt. Politik verschleudert Milliarden, während Bürger verarmen. Medien schüren Angst, während Freiheit stirbt. Eliten reden von Sicherheit, doch sie produzieren Unsicherheit. Es ist der Countdown zum Zusammenbruch – und die Uhr tickt. Lauter als je zuvor.
Unaufhaltsam in den Abgrund – Der bevorstehende Zusammenbruch unserer Gesellschaft
Angst als Herrschaftsinstrument
Angst ist die Grundmelodie von Herrschaft. Sie ist das unsichtbare Band, mit dem Menschen gelenkt, zum Schweigen gebracht und in Abhängigkeit gehalten werden. In allen Epochen brauchte Macht die Angst, um Kontrolle zu sichern – heute jedoch ist Angst nicht mehr Begleiterscheinung, sondern das zentrale Instrument. Krankheit, Krieg, Klima, Kosten: jede Krise wird zum Chor der Einschüchterung, jede Nachricht zum Verstärker des Drucks. So entsteht eine Gesellschaft, die erschöpft, verunsichert, gespalten ist.
Doch Angst ist kein neutrales Gefühl. Sie wird erzeugt, kanalisiert, verstärkt. Medien bombardieren mit Alarm, Sprache wird zur Waffe, soziale Netzwerke verwandeln Empörung in Dauerkrieg. Experten sprechen mit dem Anspruch der Alternativlosigkeit; Zweifel gilt als Illoyalität. Das System lebt davon, Angst in Aufmerksamkeit und Aufmerksamkeit in Macht und Geld zu verwandeln – Angst als Herrschaftstechnik, wie Rainer Mausfeld es nannte.
Angst wirkt systemisch. Ihre Architektur ist unsichtbar gebaut: Die größten Bedrohungen sind abstrakt, allgegenwärtig, nie endgültig besiegbar – Pandemien, Klima, geopolitische Risiken. Genau darin liegt ihre Macht: Was unsichtbar und allgegenwärtig ist, erzeugt permanente Verunsicherung. Historisch war es die Erbsünde; säkular übersetzt gilt heute: Jeder Atemzug hinterlasse einen „Fußabdruck“, jede Gewohnheit werde moralisch aufgeladen. Widerspruch ist Verdacht.
Damit das Unsichtbare real erscheint, braucht es Deutungshoheit: Experten. Jedes Extremwetter, ob Hitze oder Kälte, lässt sich ins Narrativ integrieren. Wissenschaft schrumpft zur Einheitsmeinung, abgesichert durch die Endlosschleifen von Politik und Medien. Und der Mechanismus braucht den äußeren Feind. Er lenkt ab, rechtfertigt Zwang, hält die Gesellschaft in Alarmbereitschaft. Die USA perfektionierten dieses Modell nach 9/11: Der „War on Terror“ schuf einen permanenten Ausnahmezustand – Guantánamo, Patriot Act, Totalüberwachung. Ein Krieg ohne Ende, eine Angst ohne Ende.
Nicht minder wirksam ist soziale Unsicherheit. Wer um Miete, Arbeitsplatz oder Rente fürchtet, opponiert selten. Deutschland und die EU rutschen seit Jahren in strukturelle Schwäche: Industrieproduktion unter Vorkrisenniveau, BIP-Rückgang, Insolvenzen auf Rekord. Reallöhne entwertet, der Wohnungsbau kollabiert. In den USA zeigte sich dasselbe Muster 2008: Die Finanzkrise zerstörte Millionen Existenzen – doch die Angst vor Chaos diente dazu, Banken mit Billionen zu retten. Angst sicherte die Profite der Mächtigen.
Psychologische Wirkung und Fehlprägung
Angst verengt das Denken. Sie macht unfrei, raubt Urteilskraft, erzeugt Hilflosigkeit. Aus Hilflosigkeit wächst Resignation, schließlich Identitätsverlust. Erich Fromm warnte vor der Flucht aus der Freiheit; Viktor Frankl vor dem Verlust des Sinns. Heute wirkt beides zusammen mit digitaler Dauerablenkung und moralischer Dauerschuld. Das Ergebnis: ein innerlich leeres Subjekt, das Halt im Haben sucht – Status, Selbstoptimierung, Zahlen. Doch Glück und Geld lassen sich nicht gleichzeitig zählen.
Hier stellt sich die Frage: Sind Ehrlichkeit und Charakter mit Macht vereinbar? Die Antwort ist bitter. Macht lebt von Anpassung, nicht von Aufrichtigkeit. Schon Machiavelli wusste: Wer ehrlich ist, legt die Lügen offen, auf denen Macht ruht – und macht sich dadurch angreifbar. Hannah Arendt erkannte, dass das größte Übel nicht von Monstern, sondern von Menschen ausgeht, die nicht denken. Tacitus schrieb: „Je verdorbener der Staat, desto zahlreicher die Gesetze.“ Ehrlichkeit und Charakter sind die natürlichen Feinde der Macht.
Die sieben Todsünden der Gegenwart
Die sieben Todsünden sind die Signatur unserer Gegenwart:
- Hochmut in der Arroganz technokratischer Eliten
- Habgier in der Maßlosigkeit von Konzernen und Finanzmärkten
- Wollust in der Vermarktung von Intimität
- Zorn in der Hasskultur
- Völlerei in Konsumexzessen
- Neid im Dauervergleich sozialer Medien
- Trägheit im Schweigen der Mehrheit, die alles spürt – und nichts tut
Die innere Logik des Zerfalls
Ein weiterer Grund für die gegenwärtige Entwicklung liegt im Wesen des Kapitalismus selbst. Er trägt seinen Untergang in sich – nicht durch äußere Feinde, sondern durch seine eigene Dynamik. Im Wettbewerb müssen Produkte und Dienstleistungen immer billiger produziert werden, um bestehen zu können. Dadurch sinkt langfristig die Profitrate. Was folgt, ist ein unaufhaltsamer Konzentrationsprozess: Kleine und mittlere Unternehmen verschwinden, während das Kapital sich in immer weniger Händen sammelt. Am Ende beherrschen wenige globale Konzerne mit monopolistischer Macht die gesamte Produktion. Kontrolle, Überwachung und Unterdrückung sind die zwangsläufigen Begleiter dieser Entwicklung – weil das System anders nicht mehr stabilisierbar ist. Doch dieser Prozess ist Selbstzerstörung: Wenn Konkurrenz ausgelöscht und Kapital in immer weniger Händen konzentriert ist, verliert der Kapitalismus seine Grundlage.
Der unvermeidliche Zusammenbruch
Die Wahrheit ist: Der Zusammenbruch kommt. Er ist nicht mehr aufzuhalten, weil die Fundamente längst zersetzt sind – ökonomisch, politisch, kulturell, moralisch. Was wir erleben, ist das langsame Einstürzen eines Gebäudes, dessen Risse seit Jahren sichtbar sind. Die Kriegsrhetorik aus Berlin und Brüssel, die selbstzerstörerischen Sanktionsspiralen, die ideologisch überzogene Energiepolitik, die Dauerüberlastung zentraler Systeme – alles Beschleuniger eines ohnehin unheilbaren Prozesses.
Doch noch gravierender: Frieden zwischen verfeindeten Mächten beruht immer auf Kompromiss. Nur wenn beide Seiten sich kompromisslos an ein Abkommen halten, ist Frieden möglich. Ein Diktatfrieden hingegen trägt den Keim des nächsten Krieges in sich. Das muss dem Westen im Fall der Ukraine bewusst sein. Die Haltung der EU und Deutschlands ist Wahnsinn: Wer auf Maximalforderungen gegen Russland besteht, zeigt damit klar, dass er die Welt in einen großen Krieg führen will – und führen wird, wenn er den Kompromiss verweigert.
Die fortschreitende Verarmung der Bevölkerung in Deutschland und der EU ist unumkehrbar. Millionen können sich das Leben nicht mehr leisten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis daraus bürgerkriegsähnliche Zustände entstehen – und schließlich Bürgerkrieg. Denn wo Angst in nackte Existenznot umschlägt, bleibt am Ende nur Gewalt. Seien wir uns bewusst: Die gegenwärtigen Eliten und Regierungen führen uns mit Durchhalteparolen, die einzig ihrer Machterhaltung dienen, unausweichlich in den Zusammenbruch und in die Zerstörung. Das Sozialsystem steht schon heute vor dem Kollaps. Ursache sind Billionenausgaben für Rüstung und Krieg, die Veruntreuung von Steuergeld, die Verschleuderung der Arbeitsleistung der Menschen, deren Opfer missbraucht werden.
Die Migrationsbewegungen seit 2015 destabilisieren zusätzlich: Millionen Menschen kamen, nur ein Teil ist integriert, die soziale Statik kippt. Über 40 % der Kinder unter fünf Jahren haben bereits einen Migrationshintergrund. Sarrazin warnte, aber selbst er unterschätzte das Ausmaß. „Es kommt schlimmer als erwartet“, lautet sein heutiges Fazit. Bildung kollabiert – PISA belegt historische Tiefstände. Ein Land, das seine Kinder nicht mehr bildet, verliert seine Zukunft.
Auch in den USA zeigt sich das Muster: Die „Woke Culture“ zerstört Debatte, Cancel Culture ersetzt Argument durch moralische Denunziation. Universitäten werden zu Tribunalen, Medien zu Echokammern. Orwell ist kein literarisches Bild mehr, sondern Realität.
Neubeginn im Untergang
Die Tragik ist klar: Es hätte nicht so weit kommen müssen. Hätte die Mehrheit die Angst zurückgewiesen, gesprochen statt geschwiegen, gehandelt statt gezögert, den Eliten die Gefolgschaft verweigert – vieles wäre anders. Hannah Arendt nannte es das größte Übel, wenn Menschen nicht handeln. Genau dieses Schweigen macht die Eskalation unausweichlich.
Der Zusammenbruch bringt keine Hoffnung, sondern Verheerung: Hunger, Kälte, Gewalt, Entwurzelung. Gesellschaften reißen ihre Bürger in den Abgrund, wenn sie zerfallen. Hoffnung ist in dieser Phase Illusion.
Und doch: Aus Leid erwächst Wandel. Nicht sofort, nicht planbar, nicht gewollt – sondern tastend, langsam. Erst wenn der Schrecken Erschöpfung wird, beginnen Menschen nach Neuem zu greifen. Erst wenn das Alte verbrannt ist, entsteht Raum. Hoffnung ist nicht Begleiter des Zusammenbruchs – sie ist sein spätes Kind, geboren aus Tränen und Asche.
Praktische Konsequenz
Ich sehe trotz alledem noch einen Ausweg, um dem Zusammenbruch zu entgehen – wenn auch einen äußerst unwahrscheinlichen. Öffentliche Proteste in der jetzigen Form sind im Grunde nur ein Zeichen der Hilflosigkeit, denn sie ändern nichts Grundlegendes, haben keinen Einfluss auf die Grundsatzentscheidungen der Mächtigen und eigentlich weiß das jeder. Wirkliche Veränderung beginnt erst, wenn es uns gelingt Mehrheiten zu organisieren und ihren Protest in den Alltag zu integrieren: abgestimmtes Neinsagen, kollektives Verweigern von Maßnahmen, sichtbare und spürbare Ablehnung des Systems.
Das kann geschehen durch bewussten Konsumverzicht, Kaufstreiks, Bargeldnutzung, Verweigerung unnötiger Abgaben, „Dienst nach Vorschrift“, Aufbau paralleler Strukturen und kollektives Einfordern von Verantwortung gegenüber Politik und Institutionen. Nur wenn Menschen dies tun – bewusst, koordiniert, unbeirrbar – könnte die Spirale der Angst durchbrochen werden.
Damit dieser Protest sichtbar wird und die Vereinzelung überwunden wird, braucht es ein gemeinsames, verbindendes und starkes Symbol. Einfach, klar, unübersehbar. Dieses Symbol kann das weiße Band sein – getragen am Arm, an der Tasche, am Fahrrad oder am Auto. Es steht für Wahrheit, Klarheit und die stille, aber unüberhörbare Botschaft: Wir verweigern die Lüge.
Gelingt es uns nicht in letzter Sekunde, das stille tägliche Nein-Sagen in die Mehrheit der Bevölkerung zu tragen, ist der Untergang unausweichlich. Er wird im Sterben Grausames hervorbringen. Wer glaubt, dieser Prozess sei ein sanfter Übergang, betrügt sich. Aber wenn der Boden tief genug erreicht ist, wenn die Menschen nichts mehr zu verlieren haben – dann wächst die Möglichkeit einer Ordnung, die Wahrheit und Würde höher stellt als Angst und Macht.
Wer jetzt nicht entschlossen NEIN sagt, sagt JA zur Zerstörung von Wohlstand und Kultur!
Quellen und Zitate
- George Orwell: 1984 – zur Umkehrung von Wahrheit und Sprache
- Rainer Mausfeld: Angst und Macht. Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien (2019)
- Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem; Vita activa
- Niccolò Machiavelli: Der Fürst
- Tacitus: Annales
- Viktor Frankl: Der Mensch vor der Frage nach dem Sinn
- Erich Fromm: Haben oder Sein
- Thilo Sarrazin: Interview 2025 „Ich habe mich geirrt – es kommt schlimmer als erwartet“
- Destatis 2021–2025: Reallöhne, Inflation, Mieten
- PISA 2022 und IQB-Bildungstrend 2022 – Leistungsabfall bei Schülern
- Daten zu EU-Sanktionspaketen, Rüstungs- und Sozialausgaben (Bundestag, Reuters, SZ, WSJ, Clean Energy Wire)
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