„Macht ist geronnene Korruption.“ Dieser Satz beschreibt die Wirklichkeit nüchterner als jedes Parteiprogramm. Empirische Studien, historische Erfahrungen und aktuelle Beispiele belegen: Kaum jemand, der ein Amt sucht, tut dies aus selbstloser Motivation. Fast alle, die herrschen, sind offen für den Preis der Korruption – sei es Geld, Einfluss oder Eitelkeit. Darum beginnt Freiheit nicht mit Vertrauen, sondern mit Misstrauen.

Macht ist niemals neutral. Sie zieht an, sie verführt, sie korrumpiert. Wer nach Macht greift, tut es selten aus Pflichtbewusstsein – er tut es, weil Macht ihm Vorteile verspricht. Der Bürger muss deshalb verstehen: Fast jeder Politiker strebt nach Macht nicht, um zu dienen, sondern um zu profitieren.

Die Privilegien der Macht

Wer Macht erlangt, erwartet konkrete Vorteile gegenüber den Beherrschten:
– Materielle Privilegien: Diäten, Sitzungsgelder, Aufsichtsratsmandate, Pensionen
– Soziale Privilegien: Ansehen, Netzwerke, Zugang zu Eliten, mediale Sichtbarkeit
– Institutionelle Privilegien: Immunität, Sonderrechte, Dienstwagen, Mitarbeiterstäbe
– Psychologische Privilegien: Gefühl von Überlegenheit, Kontrolle, narzisstische Befriedigung
– Macht über Ressourcen: Verteilung von Steuergeldern, Posten, Fördergelder
– Gestaltungshoheit: Deutungshoheit über Werte, Gesetze und Narrative

Diese Privilegien sind der wahre Magnet der Macht – nicht das Gemeinwohl.

Altruismus als Maske

Politiker sprechen von „Dienen“ und „Verantwortung“. Doch Studien zeigen: Macht verstärkt egoistisches Verhalten.

– Experimente wie das Ultimatum- oder Diktatorspiel belegen: Mächtige behalten überdurchschnittlich viel für sich.
– Persönlichkeitsforschung: Empathische Menschen sind die Ausnahme – Narzissten und Dominante dominieren.
– Evolutionspsychologie: Altruismus ist in Nähebeziehungen plausibel, in abstrakten Machtstrukturen verdrängt ihn Eigeninteresse.
– Trainingsstudien zeigen, dass Altruismus erlernbar wäre – doch Politik belohnt Taktik, nicht Mitgefühl.

Die Sozialwissenschaften sind sich einig: Rein altruistische Machtmotivation liegt bei unter 5 %. Altruismus ist in der Politik meist Maske, selten Realität.

Machtmaschinen – von Parteien zur Oligarchie

Robert Michels beschrieb das „eherne Gesetz der Oligarchie“: Jede Organisation driftet zur Elitenherrschaft. Parteien, Parlamente, Regierungen – alle entwickeln Führungszirkel, die ihre Macht verteidigen, statt die Bürger zu vertreten.

Public-Choice-Ökonomen wie Buchanan erklärten: Politiker handeln nicht im öffentlichen Interesse – sie handeln wie alle anderen, im eigenen.

Krisen als Machtverstärker

Krisen sind das beste Werkzeug der Macht:

– Ausnahmegesetze werden selten zurückgenommen (Patriot Act nach 9/11, Notstandsgesetze in Deutschland).
– Corona: Ausgangssperren, Kontaktverbote, Impfpflicht – Machtdemonstrationen im Namen der Gesundheit.
– Klima: Angstszenarien rechtfertigen Verbote, CO₂-Steuern und zentrale Lenkung.

Carl Schmitt: „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.“
Agamben: „Der Ausnahmezustand ist zum Paradigma des Regierens geworden.“

Überwachung als Herrschaftsinstrument

Moderne Macht arbeitet digital:

– CBDCs: Totale Kontrolle über jede Transaktion
– Digitale Identitäten (ID2020): Verknüpfung von Gesundheit, Finanzen und Sozialdaten
– Predictive Policing: Bürger werden algorithmisch bewertet
– Überwachungskapitalismus (Zuboff): Big Tech baut die Infrastruktur der Verhaltenssteuerung

Überwachung wird verkauft als Sicherheit – in Wahrheit ist sie die Verwaltung des Misstrauens gegenüber den Bürgern.

Manipulation statt Argument

Wo offene Repression riskant wäre, greift Politik zur „sanften“ Manipulation:

– Nudging: Unsichtbare Lenkung von Entscheidungen
– Goodhart’s Law: Statistiken werden zu politischen Scheinzielen
– Medien-Capture: Öffentlichkeit verliert ihre Kontrollfunktion

Chomsky: „Propaganda ist für die Demokratie, was der Knüppel für den totalitären Staat ist.“

Psychologie der Macht – dunkle Persönlichkeiten

Studien zeigen: Narzissten, Psychopathen und Machiavellisten drängen überdurchschnittlich oft in Führungsrollen. Macht zieht jene an, die sie missbrauchen.

Globaler Trend – Demokratie im Rückzug

V-Dem und Freedom House dokumentieren weltweit eine Autokratisierungswelle. Parlamente werden entmachtet, Bürgerrechte abgebaut.

Tocqueville: „Die größte Gefahr für die Demokratie ist der Missbrauch der öffentlichen Meinung als Instrument der Macht.“

Misstrauen als Bürgerpflicht

Lord Acton: „Macht korrumpiert, und absolute Macht korrumpiert absolut.“

Heute tarnt sich Macht als Fürsorge, Sicherheit und Fortschritt. Doch in Wahrheit geht es nicht um Klima, Gesundheit oder Sicherheit – es geht um Herrschaft und Machterhalt.

Darum ist Misstrauen keine Option, sondern Überlebensnotwendigkeit. Vertrauen ist in der Politik die gefährlichste aller Illusionen.


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