Gesundheit ist kein Geschenk der Medizin, sondern das Ergebnis von Lebensführung, Bewusstsein und Verantwortung. Wer sie aus der Hand gibt, macht sich abhängig von Diagnosen, Therapien und Tabletten, die oft nicht Ursachen beseitigen, sondern lediglich Symptome überdecken. Für mich ist Gesundheit daher keine Frage ärztlicher Betreuung, sondern eine Form von Selbstbestimmung – eine Haltung, die mich über Jahrzehnte geistig und körperlich stark und unabhängig gehalten hat.

Chirurgie als Ausnahme – Segen der Notfallmedizin
Es gibt unbestritten Bereiche, in denen die moderne Medizin unersetzbar ist. Die Chirurgie rettet nach Unfällen Leben, die Intensivmedizin stabilisiert in Notfällen, die Akutversorgung leistet Großes. Hier erweist sich die Technik der Medizin als segensreich und unverzichtbar. Doch dies sind Ausnahmen. Die meisten Krankheiten, die unsere Gesellschaft plagen, entstehen nicht plötzlich, sondern sind das Ergebnis von Jahren oder Jahrzehnten falscher Lebensführung.

Zivilisationskrankheiten sind hausgemacht
Herzinfarkt, Diabetes Typ 2, Adipositas, viele Krebsarten: Sie sind keine unausweichlichen Schicksalsschläge, sondern in hohem Maße selbstverschuldet.
Die Harvard School of Public Health kam in einer großen Studie (2018) zu dem Ergebnis, dass bis zu 80 % der Herzinfarkte und Schlaganfälle durch Lebensstiländerungen verhindert werden könnten. Mit anderen Worten: Die Ursachen sind bekannt, doch die meisten Menschen ziehen es vor, die Verantwortung abzugeben – und hoffen, dass die Medizin ihre Fehler repariert.

Kritik an der Schulmedizin – ein System der Abhängigkeit
Die moderne Schulmedizin ist in ihrem Grundverständnis reaktiv: Sie wartet, bis die Krankheit ausbricht, und setzt dann an den Symptomen an. Medikamente gegen Bluthochdruck, Cholesterinsenker, Insulinspritzen – all das lindert Symptome, heilt aber nicht.

Doch das Problem reicht tiefer: Die Ausbildung der meisten Mediziner ist eng mit den Interessen der Pharmaindustrie verknüpft.

  • Laut einer Untersuchung der Harvard Medical School (2009) hatten über 1.600 Professoren und Dozenten finanzielle Verbindungen zur Pharmaindustrie – viele erhielten Honorare oder Forschungsgelder.
  • Auch in Deutschland ist der Einfluss dokumentiert. Der Deutsche Ethikrat kritisierte 2010, dass klinische Forschung und Ausbildung in weiten Teilen von der Pharmaindustrie finanziert werden und dadurch eine „Asymmetrie der Inhalte“ entstehe.
  • Besonders auffällig ist der Bereich Ernährungsmedizin: Eine Studie der Universität Gießen (2018) zeigte, dass Medizinstudierende in Deutschland durchschnittlich nur 20 Stunden Ernährungslehre im gesamten Studium erhalten – oft als Wahlfach. Zum Vergleich: Pharmakologie nimmt mehrere hundert Stunden ein.

Das bedeutet: Schon im Studium prägen pharmakologische Lehrinhalte das Denken, während Ernährung, Prävention oder psychosomatische Zusammenhänge kaum vorkommen. Daraus entsteht eine Ärzteschaft, die gelernt hat, Symptome einem Medikament zuzuordnen, statt Ursachen zu hinterfragen.

Diese Logik ist kein Zufall, sondern folgt einem ökonomischen Muster: Heilung bedeutet das Ende eines Geschäftsmodells – chronische Behandlung sichert Gewinne. Der globale Pharmamarkt erzielt jährlich Billionenumsätze; für viele Konzerne sind Patienten keine Menschen, die gesund werden sollen, sondern Konsumenten, die man an lebenslange Medikation binden kann.

Der Medizinkritiker Ivan Illich brachte es bereits 1975 in Die Enteignung der Gesundheit auf den Punkt: „Die moderne Medizin schafft Abhängigkeit, indem sie Krankheiten verwaltet, statt Gesundheit zu fördern.“

Praxisbeispiele der Symptombehandlung
Diese Mechanismen lassen sich an konkreten Therapiefeldern illustrieren:

  • Blutdrucksenkung: Medikamente statt Lebensstiländerung.
  • Cholesterinsenker: Milliardenumsätze statt nachhaltiger Prävention.
  • Diabetes Typ 2: Behandlung mit Insulin statt Ursachenbeseitigung.
  • Krebstherapien: teure Medikamente, oft nur geringe Lebensverlängerung.
  • Depressionen/Angststörungen: Psychopharmaka statt Ursachenarbeit.
  • Rückenschmerzen: Operationen statt Bewegung und Kräftigung.
  • ADHS: Stimulanzien statt Ursachenbetrachtung.
  • Sodbrennen: Medikamente statt Ernährungsumstellung.
  • Osteoporose: Pillen statt Bewegung und Ernährung.
  • Arthrose: Schmerzmittel statt Ernährungs- und Trainingsumstellung.

All dies verdeutlicht: Das System verwaltet Krankheit, anstatt Gesundheit zu fördern.

Überflüssige Operationen – wenn Gewinn vor Gesundheit steht
Ein besonders drastisches Beispiel für die Fehlsteuerung der Medizin in Deutschland sind Operationen, die nicht der Heilung dienen, sondern wirtschaftlichen Interessen.

Das Fallpauschalensystem (DRG-System) sorgt dafür, dass Krankenhäuser nicht nach tatsächlichem Bedarf, sondern nach Menge und Art der Eingriffe vergütet werden. Je mehr Operationen durchgeführt werden, desto mehr Einnahmen generiert die Klinik – unabhängig davon, ob der Eingriff notwendig ist.

  • Die OECD kritisierte bereits 2019, dass Deutschland bei Knie- und Hüftendoprothesen europaweit Spitzenreiter ist – mit deutlich höheren Raten als medizinisch begründbar.
  • Bei Wirbelsäulen-Operationen wurde laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung (2018) in bis zu 60 % der Fälle keine eindeutige medizinische Notwendigkeit festgestellt.
  • Auch Herzkatheter-Untersuchungen und Stent-Implantationen werden in Deutschland weit häufiger durchgeführt als im europäischen Durchschnitt.

Man muss es klar benennen: Wenn Menschen ohne zwingende medizinische Indikation operiert werden, ist das im Kern nichts anderes als Körperverletzung – und im eigentlichen Sinn kriminell.

Mediziner oder Arzt?

  • Der „Mediziner“ arbeitet im System, folgt Leitlinien und ordnet Medikamente zu.
  • Der „Arzt“ begleitet ganzheitlich, fragt nach Ursachen, stärkt Selbstheilungskräfte.

Während der „Mediziner“ Krankheit verwaltet, sucht der „Arzt“ nach Wegen, echte Gesundheit zu fördern.

Selbstverantwortung, Genuss und Freiheit
Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Sie ist Ausdruck von Eigenverantwortung, Bewusstsein und Freiheit. Wer regelmäßig Bewegung in sein Leben integriert, sich ausgewogen ernährt, geistig wach bleibt und Verantwortung übernimmt, braucht keine ständige ärztliche Betreuung.

Doch Selbstverantwortung bedeutet nicht Askese. Ein Glas Rotwein, ein Stück Schokolade oder ein Ritual wie das Pfeiferauchen können – bewusst und maßvoll – Teil von Gesundheit sein. Entscheidend ist nicht die völlige Vermeidung von Risiken, sondern das richtige Maß.

Mein persönliches Fazit
Gesundheit ist ein Gut, das man nicht kaufen, verschreiben oder delegieren kann. Sie ist Ergebnis der eigenen Lebensführung. Die moderne Medizin mag Symptome lindern, aber nur Selbstverantwortung bewahrt echte Freiheit.

Mein dringender Aufruf lautet deshalb:
Glauben Sie nicht blind jedem Befund, jeder Diagnose und jeder Therapieempfehlung eines „Mediziners“. Fragen Sie nach den Ursachen, hinterfragen Sie die vorgeschlagenen Maßnahmen und holen Sie unabhängige Meinungen ein. Nur wer kritisch bleibt und bewusst entscheidet, kann verhindern, Opfer eines Systems zu werden, das mehr an Krankheit als an Gesundheit verdient.

Quellen:

  1. WHO: Global Action Plan for the Prevention and Control of Noncommunicable Diseases 2013–2020.
  2. Harvard School of Public Health (2018): Healthy Lifestyle and Cardiovascular Risk Reduction.
  3. Association of American Medical Colleges (2009): Industry Funding of Medical Education.
  4. Deutscher Ethikrat (2010): Nutzen und Risiken der Humanforschung.
  5. Universität Gießen (2018): Studie zur Ernährungsmedizin im Medizinstudium.
  6. Ivan Illich: Die Enteignung der Gesundheit (1975).
  7. Peter Conrad: The Medicalization of Society (2007).
  8. OECD (2019): Health at a Glance: Europe 2019.
  9. Bertelsmann Stiftung (2018): Faktencheck Rücken.
  10. Deutsche Herzstiftung (2017): Kritik an Herzkatheter-Raten.
  11. WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK (2019): Krankenhaus-Report.

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