Bevor du weiterliest, frage dich intensiv: Welche Bedeutung hat das Wort WARUM für dich?
Vielleicht ist dir das nie wirklich aufgefallen, aber: Das bedeutendste Wort im Leben eines Menschen ist WARUM.
Was immer du planst, was immer du tust – frage dich stets: Warum tue ich das? Warum plane ich das?
Diese einfache, aber konsequente Frage hat eine ungeheure Sprengkraft. Sie führt dich unweigerlich zum Sinn deines Lebens. Solange du dein persönliches WARUM, deinen Lebenssinn, den eigentlichen Zweck deines Hierseins, nicht klar vor Augen hast, ist dein Leben – im wahrsten Sinne des Wortes – sinnlos.
Warum das WARUM so entscheidend ist
Ohne die Antwort auf das WARUM wirst du zwar in Bewegung bleiben, ja, du wirst viel leisten – aber innerlich leer bleiben. Wenn das Motiv deines Handelns nicht aus deinem tiefsten Inneren kommt – wenn du tust, was du tust, nur um Erwartungen zu erfüllen, Eitelkeit zu pflegen oder dich mit Konsum und Sicherheit zu betäuben – dann ist es ein Zeichen: Du bist noch nicht angekommen. Du hast deinen Sinn noch nicht gefunden.
Der Psychologe Viktor Frankl, Begründer der Logotherapie, brachte es auf den Punkt: „Wer ein Warum zu leben hat, erträgt fast jedes Wie.“ Seine Erkenntnisse stammen nicht aus einem Elfenbeinturm, sondern aus den dunkelsten Erfahrungen menschlicher Existenz – den Konzentrationslagern. Dort zeigte sich: Menschen, die einen Sinn sahen, überlebten eher als jene, die keinen hatten.
Der Weg zum eigenen WARUM
Doch der Weg dorthin steht dir offen. Er beginnt mit einer einfachen Entscheidung:
Still werden. Hinhören. Nach dem WARUM fragen.
Meditation ist einer der einfachsten und zugleich kraftvollsten Wege, deinem inneren WARUM zu begegnen. Manchmal reicht schon ein achtsamer Spaziergang durch die Natur – ohne Ablenkung, ohne Eile, ohne Gedankenjagen. Schritt für Schritt eins werden mit dem Moment – und spüren, dass das Wesentliche nicht laut ist.
Studien zeigen, dass Achtsamkeitstraining Stress reduziert, die emotionale Resilienz stärkt und das Gefühl von Sinn und Lebenszufriedenheit erhöht (Kiken et al., Journal of Positive Psychology, 2015). Das bedeutet: Schon kleine tägliche Übungen können dir helfen, dein WARUM klarer wahrzunehmen.
Achtsamkeit für das Kleine
Und: achtsam sein. Gib selbst den unscheinbarsten Dingen, die dir begegnen, Bedeutung – denn alles hat Bedeutung. Alles kann dir etwas mitteilen, dich etwas lehren. Aber du wirst es nur erkennen, wenn du deinen Weg langsam gehst. Wer schnell geht und den Blick nur auf die Zukunft richtet, übersieht das Wesentliche.
Vertrauen als Schlüssel
Die Antwort auf dein WARUM wirst du nicht im Außen finden – sondern in dir.
Und was du dafür brauchst, ist keine Leistung, kein Wissen, kein Plan. Was du brauchst, ist: Vertrauen. Vertrauen darauf, dass das Leben es gut mit dir meint – auch wenn es nicht immer klar ist. Auch und gerade dann, wenn du zweifelst.
Ein gutes und erfülltes Leben beruht auf der Beantwortung der Frage nach deinem WARUM – und auf genau diesem Vertrauen.
Und wenn du es verloren hast, dann erinnere dich. Erinnere dich stets an den stärksten Ausdruck von Vertrauen, den Menschen je formuliert haben. Er steht geschrieben im Psalm 23 – kein alter Text, sondern lebendige Wahrheit:
Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal,
fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir,
dein Stecken und Stab trösten mich.
Das WARUM im Alltag leben
Wenn du beginnst, diesem Vertrauen Raum zu geben, wirst du sehen: Zweifel werden kleiner. Dein Selbstvertrauen wächst. Und die Antwort auf dein WARUM wird sich dir zeigen – nicht als Gedanke, sondern als Gewissheit.
Und noch etwas: Wenn du etwas werden willst, sei das, was du werden willst. Wer gute Freunde finden will, muss selbst ein guter Freund sein. Wer Liebe will, muss lieben.
Was du suchst, beginnt mit dem, was du bist.
Nicht in der Zukunft – sondern jetzt.
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