Warum Europas Kriegskurs uns ins Verderben führt
Vom ersten Tag an habe ich öffentlich gesagt, dass ein verlorener Krieg in der Ukraine für Russland und für Putin niemals eine Option sein kann, denn er würde zur Zerschlagung Russlands führen. Was von Russland bliebe, wäre ein ausgebluteter, ausgeplünderter Schatten seiner selbst – unterdrückt und ausgebeutet vom Westen, seiner Souveränität beraubt. Doch die Tragweite dieser Entwicklung ginge weit über Russland hinaus. Sie wäre nicht nur das Ende einer Nation, sondern der Auftakt zur globalen Katastrophe.
Es ist, als hätten wir aus der Geschichte nichts gelernt. Während in der Ukraine der Boden brennt und das Leid täglich wächst, marschiert Europa – allen voran Deutschland – blindlings in einen Abgrund, den es selbst mit aufgerissen hat. Was als Solidarität begann, hat sich längst in eine brandgefährliche Eskalation verwandelt. Heute reden Politiker offen von „Kriegstüchtigkeit“, von „Sieg über Russland“, als ginge es um ein Strategiespiel – und nicht um das Überleben ganzer Völker.
Die Wahrheit über die Kriegseskalation
Wir müssen der Wahrheit ins Gesicht sehen: Die Verantwortung für das Fortdauern dieses Krieges liegt nicht allein in Moskau. Sie liegt auch – und vor allem – im Westen.
Im Frühjahr 2022 gab es eine reale Chance auf Frieden. In Istanbul verhandelten ukrainische und russische Delegationen über ein Abkommen, das diesen Krieg hätte beenden können. Die Ukraine war bereit, Neutralität zu akzeptieren. Russland signalisierte Rückzugsbereitschaft. Ein diplomatischer Durchbruch lag in Reichweite – bis westliche Mächte, allen voran Großbritannien und die USA, intervenierten. Nicht um Frieden zu ermöglichen. Sondern um ihn zu verhindern.
Strategie der Eskalation
Seither eskaliert der Westen diesen Krieg Schritt für Schritt: durch immer neue Waffenlieferungen, durch Geheimdienstunterstützung, durch Ausbildung ukrainischer Soldaten – und durch eine kriegerische Rhetorik, die mittlerweile offen auf Konfrontation mit Russland zielt. Was als „Verteidigung der Freiheit“ verkauft wird, ist in Wahrheit eine Strategie zur Zerschlagung eines geopolitischen Gegenspielers.
Ein verlorener Krieg für Russland soll ein Sieg für den Westen sein. Doch wer glaubt, dass Moskau eine solche Niederlage hinnehmen wird, verkennt die Realität. Für Russland steht nicht nur ein Stück Land auf dem Spiel – sondern das Überleben des Staates selbst.
Globale Dimension – nicht nur Russland betroffen
Ein Zusammenbruch Russlands würde unweigerlich zur Auflösung seiner staatlichen Ordnung, zur Aufteilung in Einflusszonen und zur vollständigen Abhängigkeit vom Westen führen. Es wäre das Ende seiner Souveränität – und der Beginn einer neuen Phase der Unterwerfung, Ausbeutung und Destabilisierung.
Und Russland wäre nicht das einzige Opfer. China, eng mit Moskau verflochten, würde seinen wichtigsten strategischen Partner verlieren. Der Versuch, Russland zu zerschlagen, ist daher nicht nur ein Angriff auf Moskau – sondern auch ein indirekter Angriff auf Peking. Was sich hier abzeichnet, ist weit mehr als ein regionaler Konflikt. Es ist das erste Kapitel eines globalen Machtkampfes, der in seinem nächsten Akt auch Asien, Afrika – und Europa selbst verheeren wird.
Deutschland im Kriegskurs
Inmitten all dessen stehen wir – Deutschland, das Land, das sich einst dem „Nie wieder Krieg“ verpflichtet hatte, rüstet sich nun für den Ernstfall. Regierungspolitiker sprechen von „Kriegstüchtigkeit“ und von der Notwendigkeit, „opferbereit“ zu sein.
Opferbereit wofür? Für einen Krieg gegen die größte Atommacht der Welt? Für einen geopolitischen Wahnsinn, den niemand gewinnen kann – und alle verlieren werden?
Europa wird in diesen Krieg hineingezogen – von den eigenen Eliten. Und wenn wir ihn führen, wird es kein Europa mehr geben, wie wir es kannten. Am Ende dieses Weges steht nicht ein befreites, starkes Europa – sondern ein zerstörtes, verbranntes, zerfallenes Europa.
Und Deutschland? Es wird, wenn es diesen Kurs weitergeht, von der Landkarte verschwinden – geopolitisch, wirtschaftlich, vielleicht sogar ganz real.
Noch ist Umkehr möglich
Noch ist es nicht zu spät. Noch könnten wir umkehren. Aber dazu braucht es den Mut, das Narrativ zu durchbrechen. Die Ehrlichkeit, das eigene Versagen einzugestehen. Und die Entschlossenheit, Frieden nicht länger als Schwäche zu betrachten, sondern als höchste Form politischer Vernunft.
Wir brauchen keine neue Kriegstüchtigkeit. Wir brauchen eine neue Friedensfähigkeit. Kein weiteres Schweigen, kein weiteres Zögern. Denn jeder Tag ohne Diplomatie ist ein Tag näher am Abgrund.
Fazit
Die Uhr tickt. Und wenn wir jetzt nicht aufwachen, dann wird dieser Krieg nicht an unseren Grenzen enden – sondern in unseren Städten.
Schreibe einen Kommentar